In den letzten Wochen sorgte in den USA eine angeblich deutsche Sprite-Werbekampagne für viel Aufregung und Wirbel.
Ursache waren zwei doch sehr anzügliche Filmchen, die jeweils ein Paar bei sexuellen Handlungen zeigen und am Ende die „spritzige“ Sprite in Szene setzen – ein Skandal in den doch eher konservativen USA.
Von einer viralen Sprite-Kampagne war die Rede, bis hin zum TV-Werbespot, der aber sogar im gar nicht so prüden Deutschland verboten und nie ausgestrahlt wurde. Dies entfachte eine noch größere Verbreitung.
Selbst der bekannteste US-Blog Perez Hilton berichtete darüber sowie die angesehene Zeitung Huffington Post Schließlich distanzierte sich die Coca Cola Company öffentlich von den Clips, YouTube sperrte die Videos mit mehr oder weniger großem Erfolg. Es folgten heftige Diskussionen über deutsche und amerikanische Werbestandards.
Bei der ernsthaft geführten Debatte kann jedoch beruhigt der Kopf geschüttelt werden. Der Slogan „Befolge deinen Durst“ erinnert eher an eine schlecht gemachte Deutsch-Abfrage im Einbürgerungstest und auch die unterlegte hauchige Stimme versucht kläglich die dürftigen Deutschkenntnisse aus der letzten Unterrichtsstunde der High School auf den Plan zu rufen, als seriöse Werbetexte wiederzugeben.
Auch wenn die Amerikaner dies nicht davon abhielt, entrüstet über die „Werbung“ aus Deutschland zu berichten, kann jeder Europäer auch ohne Werbekenntnisse diese wohl offensichtlich als Fake deklarieren.
Selbst Filmemacher Max Isaacson, der sich wenig später als Urheber der Clips zu Wort meldete, zeigte sich überrascht, dass seine Filmchen als legitime Werbung eingestuft wurden
“There have been quite a lot of false statements made regarding these and I would like to make a few things very clear about these spots. First, there was no involvement from either The Coca-Cola Company or Greencard Pictures. Second, this was not supposed to be taken seriously by anybody. They were made completely on spec* , which was clearly stated on the YouTube pages on which the ads were primarily seen. I paid for, produced and directed both spots independently. I am frankly quite surprised that spots of this nature were so quickly and easily believed to be legitimate. I hope that all parties involved will understand that this was a simple mistake that went much too far too fast, and that it is now made clear that these were not real commercials, nor were they ever produced with intention of being taken as such.”
Na dann, freuen wir uns auf weitere spec ads 🙂
* spec ad = speculative ad, um als Kreativer auf sich aufmerksam zu machen
Am 17. August 2009 um 19:04 Uhr
Toller Artikeln, hätte ich so nicht mitbekomme, Danke!