„Are you one of the millions of people whose lives have been ruined by a never-ending torrent of tweets, friend requests and ‘Which kind of pasta are you?‘ quizzes? Then it’s time you joined the Social Media Addicts Association. „
Mit dieser Vaio Viral-Kampagne, die unter dem Claim „Perfect for Social Media Addicts“ läuft, nimmt Sony im AA-Stil das steigende Bedürfnis der Bevölkerung nach „real-time“ Offenbarung und Transparenz sowie die Problematik von „Netzwerkfreunden“ gehörig auf die Schippe. Die dazugehörige Website trägt den dazu passenden Namen stopwritingonmywall.com. Dort kann sich jeder, der Social Media bannen möchte, in einer Petition eintragen. Nette zusätzliche Erlöse generiert das Unternehmen sicherlich auch noch mit seinem dazugehörigen T-Shirt Store, mit dem Menschen die Kampagne auch ins richtige Leben übertragen können.
Sony hat so zwar viele Schmunzler auf seiner Seite, aber schaut man sich die Kommentare auf basicthinking-Blog an, so gibt es auch ein paar Kritiker, die das Thema doch etwas „ernster“ sehen.
Denn werde sich so nicht nur über die Machart von Selbsthilfegruppen lustig gemacht? Die steigende Abhängigkeit der Medien nehme außerdem immer problematischere Züge an.
Als Symptom könnte man sicherlich die Aufschreie tausender Menschen annehmen, deren Leben nach dem jüngsten DoS-Angriff auf Twitter depressive Züge annahm und die sich vezweifelt die Frage stellten, wie sie denn jetzt ihre ganzen wichtigen Informationen, die sich von Minute zu Minute durch ständiges Kaffeeholen, unter-die-Dusche-gehen und Streitereien mit den Arbeitskollegen ansammelten, mit ihren Cyber-Freunden teilen sollten. Zum Glück gibt es hier ja noch den Buschfunk bei StudiVZ oder die Statusmeldungen bei Facebook – Tag gerettet.
Wer gerne wissen möchte, ob er zu diesen Menschen gehört, kann folgende Tests machen:
How addicted to twitter are you?
Und, wie ist Ihr Testergebnis? Sind Sie auch hoffnungslos addicted? Dann gibt es in Deutschland richtige Hilfe. Das Problem der Medienabhängigkeit hat sich nämlich in u.a. einer Institution niedergeschlagen: dem Fachverband Medienabhängigkeit e.V.. . Ziel des im Jahre 2008 gegründeten Verbandes ist es, „dass Medienabhängigkeit als eigenständige Erkrankung anerkannt wird.“ Hier kann man u.a. Hilfs- und Beratungsstellen finden, telefonische Beratung findet man auch bei der Stiftung für Medien- und Onlinesucht.
Dass Online-Communities nicht zwingend zu einem Einsiedler-Leben führen muss, zeigt das Konzept von meetup.com, worüber Christian letztes Jahr schon gebloggt hat. Auch Communities wie couchsurfing.org oder flatjump.com zeigen, dass eine Internet-Community nicht gleich mit dem Leben als Eremit einhergeht. Wie ich finde ein gelungene Beispiele, wie sich Social Media und Real Life verbinden lassen 🙂
Laut dem Social Media Addiction Quiz bin ich übrigens zu 64% addicted.
Sind wir nicht alle ein wenig Social Media Addicted?