Die Ausgabe 48 vom 30.11.2006 der W&V berichtete über die Nebenwirkungen viraler Kampagnen. Barbara Wörmann hatte akribisch recherchiert und wies auf eine Reihe von Risiken und Nebenwirkungen für Marken hin. „Zweifelhafter Ruhm“, „Vorsicht vor Fälschern“, „Kontrollverlust“ und „unerwünschte Zielgruppen“ waren nur einige der genannten Risiken.
Bevor ich mich dazu ausführlich äußere, lade ich mit diesem „kommentierten“ Artikel in PDF-Form zum fachlichen Austausch ein. Einfach herunterladen, ansehen und mitdiskutieren: Wo stehen Sie im „viralen Spektrum“? Was fällt Ihnen an Gegenargumenten oder Pro-Argumenten ein?
Spezifisch eingeladen sollten sich fühlen:
– alle Blogger mit Interesse an viralem Marketing
– Herr Rapp (Warum sind Ihrer Meinung nach virale Clips out?)
– Herr Tillmann (Auf welcher Basis kommen Sie zu dem Schluss die Erfolgsaussichten viraler Clips seien chaotisch?)
– Herr Mannes von Kakoii
Am 19. Januar 2007 um 20:58 Uhr
Hallo Markus, würde mich auch gern äußern, aber leider hast Du nur eine Seite vom Artikel ins Netz gestellt. 🙁
Am 19. Januar 2007 um 22:18 Uhr
Wenn Viral Clips unterhaltsam sind, dann werden sie auch verbreitet, egal wie stark und offensichtlich die Werbebotschaft ist. Ausserdem: Einen 2-Minuten-Clip kann man sich immer mal schnell anschauen, auch bei der Arbeit. Aber wer hat schon Zeit fuer „interaktive Internet-Spiele“?
Am 20. Januar 2007 um 15:46 Uhr
Virale Clips out? Keinesfalls. Um einen Viral erfolgreich zu gestalten, ist es allerdings extrem wichtig, das Medium mit seinen Besonderheiten und die dahinter stehende Psychologie zu verstehen. Dann allerdings ist ein Viral ideal für den kurzen, nachhaltigen Konsum, auch und gerade im Büro.
Einfache Point and Click Games à la Moorhuhn locken keinen mehr vor den Bildschirm. Für aufwändigere Games fehlt oft die Zeit. Wer, außer ein Hand voll Blogger, hat schon die Muße, sich mit einem Alternate Reality Game zu beschäftigen? Zudem funktionieren solche Games nur, wenn sie bis ins kleinste Detail und sehr sorgfältig durchgeplant sind und dies ist meist nicht der Fall. Dazu fehlt die Zeit und auch das Budget. Jüngstes Beispiel: Der Total-Flop „Philipp Retingshof“.
Am 21. Januar 2007 um 13:02 Uhr
Hallo Martin,
Ups! EIgentlich sollten da beide stehen… kommt gleich!
Am 23. Januar 2007 um 00:31 Uhr
Hallo Herr Roder,
gerne bestätige ich, dass virale Werbung funktioniert: unter Marketingverantwortlich und auch anderswo.
Da gibts es garnichts paradoxes daran. Es wäre schade, wenn das als grundsätzliche Kritik verstanden wird.
Und dumm anstellen darf man sich natürlich auch nicht. Denn dann klappt virale Werbung ebenso wenig wie „klassische“.
Am 23. Januar 2007 um 19:55 Uhr
Hallo Herr Mannes,
Freut mich, dass wir uns in letzter Zeit doch so häufig über den Weg laufen – und natürlich stimme ich Ihnen zu. Nur leider wird das, was Sie gerade hier (und regelmässig auch auf Ihrem eigenen Blog) so schön erklären, in der Presse häufig „out of context“, verkürzt und sinnentfremdet dargestellt.
So ergibt sich bei vielen Marketingverantwortlichen leider der Eindruck, „viral“ sei ein reines Glücksspiel – was nicht nur falsch, sondern auch extrem schädlich für unsere Branche ist.
Ich hoffe, wir können weiterhin alle daran arbeiten, solche Missverständnisse immer wieder richtigzustellen.
Am 24. Januar 2007 um 00:04 Uhr
Hallo Herr Roder,
richtig. Noch ein Hinweis zu dem Hinweis „dumm dürfe man nicht sein“. Bei der DSG haben Sie bestimmt überwiegend mit sehr professionellen Counterparts bei ihren Kunden zu tun. Bei uns gibt es aber nicht zu selten Anfragen von Mittelständlern, die z.T. sehr skurrile Heilserwartungen an virales Marketing haben. Deswegen mein auf den ersten Blick zu offensichtliches Plädoyer dafür, nicht das normale Marketinghandwerkszeug zu vergessen. Professionell eingesetzt ist VM aber ein ebenso spannendes wie effizientes Marketingtool. Ich denke, dass VM sich einfach noch ein bischen seinen Platz im allgemein akzeptierten Mediamix erkämpfen muss – wie vor langer Zeit so neumodische Dinge wie „Websites“. Und da es ja mehr und mehr quantitativ und qualitativ messbare Kampagnen und Erfolge gibt kann da eigentlich nichts schiefgehen.
Am 1. Februar 2007 um 09:04 Uhr
Hallo Herr Mannes,
Da stimme ich Ihnen zu. Man sieht – eine Diskussion um einen Artikel lohnt sich eigentlich immer ;).