Eigentlich nichts neues – die Bionade eines der Vorzeigebeispiele für virales Marketing. Sie wird oftmals als gutes Beispiel herangezogen. Das schöne daran ist, dass die Bionade eines der wenigen Beispiele ist, die virales Marketing ganzheitlich betreiben. Angefangen von der Produktentwicklung über die Distribution und Promotion.
Hintergrund: Bereits zur Produkteinführung machte die Privatbrauerei aus der Not eine Tugend. Nach jahrelanger Produktentwicklung, die komplett eigenfinanziert wurde, war kaum noch Kapital für Marketing und Außendienst übrig. Notgedrungen entschied man sich für behutsames Wachstum. Ende 2000 entdeckte die Hamburger Werberszene das Getränke für sich und betrieb eine sehr erfolgreiche Mundpropaganda. Der Absatz stieg kontinuierlich an, erreichte 2003 erstmals mit 2 Mio. Flaschen den Tipping Point und wuchs von da an jährlich um mehr als das Dreifache auf 70 Mio. Flaschen 2006. Mittlerweile verzeichent die Firma ein jährliches Wachstum von 300-400%.
In einer sehr schönen Dokumentation von Tim Gorbauch wird deutlich, warum dass Produkt über WOM bekannt wurde, wie es entwickelt wurde, welche Philosophie hinter dem Unternehmen steht:
Ein ehrliches Produkt, Responsible Care und der Vorsatz der Geschäftsführer „mit Anstand Geld zu verdienen“. Ich glaube das Gesamtkonzept kommt beim Konsumenten an und wird glaubhaft rübergebracht.
Der Film, in dem zwar kein einziges Mal das Wort Viral oder WOM vorkommt – zeigt dennoch sehr schön, wie man es schafft Produkte so zu gestalten und zu produzieren, die vom Verbraucher ernst genommen werden und für echte Mundpropaganda sorgen.
Die Dokumentation wurde für den Deutschen Wirtschaftsfilmpreis 2007 nominiert und ist absolut sehenswert!