Das Wort Mem wurde (analog zum „Gen“ in der Biologie) bereits 1976 von dem Evolutionsbiologen und Skeptiker Richard Dawkins geprägt, um die kleinste „Einheit von Ideen“ zu umschreiben, aus denen unser Bewusstsein aufgebaut ist, und die von einer Person zur nächsten weitergegeben werden können. Dawkins sagte, „Examples of memes are tunes, catch-phrases, clothes fashions, ways of making pots or of building arches“. Später wurde das Konzept von Memen, welche nicht nur unser Bewusstsein steuern, sondern auch Kulturen prägen, von prominenten Wissenschaftlern wie Dennett, Boyd, Richerson und Cavalli-Sforza weiterentwickelt. 1999 schrieb Susan Blackmore eine umfassende Einleitung in das Feld der Memetik, die unter dem Titel „The Meme Machine“ erschien.
Aber was ist ein Mem denn nun eigentlich? Blackmores einfachste Definition stellt ein Mem als Informationseinheit dar, „…which is passed on by imitation“ – also eine Mode, eine Bauanleitung, ein Verhaltensmuster, das von einer Person zur nächsten weitergereicht wird und so weite Bevölkerungskreise infizieren kann. Meme sind für virales Marketing hauptsächlich interessant, weil man man durch Betrachtung der darwinistisch erfolgreichsten Meme sogenannte memetische Trigger ableiten kann – also Strategien, die es einer Idee ermöglichen, sich im Verdrängungswettbewerb erfolgreich gegen andere Ideen durchzusetzen und mehr und mehr relevant für Personen zu sein.
Eine Landing Page ist eine (meistens für ein Projekt oder eine Aktion eigens programmierte) Website, welche enger umrissene Inhalte als die eigentliche Homepage des Werbetreibenden enthält. Zweck von Landing Pages ist es, für einzelne Kampagnen eine „weiche Konversion“ des Nutzers zu gewährleisten, der aus einem Viral Clip, einem Game oder einer Email dort aufschlägt. Auf der Landing Page können die Nutzer außerdem relevante Informationen zu der beworbenen Aktion oder dem spezifischen Produkt finden. (Es bieten sich spezielle Features wie weitere virale Container, CRM-Maßnahmen an oder bei Gerüchten und Machiavelli-Strategien die Auflösung selbiger an.)
…bedeutet im viralen Zusammenhang: Der Punkt, ab dem eine Kampagne ohne weiteren Mitteleinsatz selbständig weiterläuft und einen epidemischen Verlauf nimmt. Das Erreichen der kritischen Masse kann dem Zufall überlassen oder durch ein professionelles Seeding sichergestellt werden.
Durch flächendeckende Werbung auf klassischen Kanälen werden häufig Konsumenten erreicht, die nicht unbedingt zur Zielgruppe gehören. Wegen der daraus resultierenden Streuverluste spricht man oft vom „Gießkannen-Prinzip“.
Das “Urban Dictionary” (http://www.urbandictionary.com), ein Verzeichnis von Slang-Ausdrücken, hält diese sehr treffende Definition parat: „The people you pick on in high school and wind up working for as an adult“. Für unsere residenten Nicht-Englisch-Sprecher: Als Geek bezeichnet man Menschen, die während Ihrer Pubertät häufig zu den unpopulären sozialen Gruppen gehörten und sich aufgrund ihrer akademischen Interessen und ihrer zum Teil übermässigen, obsessiven Faszination für Innovationen später zu Software-Millionären entwickeln.
Ist die Lehre von den epidemischen Erkrankungen. Ziel ist es, die Ursache und Verbreitung von übertragbaren Krankheiten in einer Population zu beobachten, ihre Faktoren zu isolieren und damit Infektionen unter Kontrolle zu halten. Epidemiologie beschäftigt mit so genannten Replikatoren (Genen, Viren etc.) – durch identische Zielsetzung sind die Grundlagen der Epidemiologie für die Planung einer Viral Marketing Kampagne ebenso relevant wie der Wissenschaftszweig der Memetik, der dies exklusiv für geistige Replikatoren (Meme) tut.
Eine Epidemie ist die massenhafte Ausbreitung eines übertragbaren Phänomens innerhalb einer Population. Oftmals wird das Wort „Epidemie“ deshalb zur Beschreibung bedrohlicher ansteckender Krankheiten, die weite Bevölkerungsteile infizieren, verwendet. Es taugt aber auch als Allegorie zur Beschreibung einer besonders erfolgreichen Viral Marketing Kampagne – denn eine ansteckende Werbebotschaft ist ja ebenfalls ein übertragbares Phänomen und soll weite Bevölkerungsschichten anstecken. „Epidemie“ bedeutet in der hier verwendeten Terminologie daher üblicherweise die massenhafte Ansteckung von Zielgruppen mit einer sozialen/kommerziellen Botschaft.
Als CRM-Adress-Genese wird das gezielte Sammeln der persönlichen Daten von Menschen bezeichnet, die am Produkt oder der Marke des Werbetreibenden interessiert sind oder dieses bereits gekauft haben. CRM-Adress-Genese dient als „Trichter“ für die Etablierung langfristiger Beziehungen im Rahmen eines CRM-Programms.
CRM (Customer Relationship Management) bezeichnet den Aufbau, die Pflege und die Verwaltung von langfristigen Kundenbeziehungen. Diese Beziehungen beinhalten die Etablierung eines direkten und persönlichen Dialogs mit Kunden, der langfristig das Unternehmen als Freund des Kunden positionieren und damit die Markentreue erhöhen soll. CRM ist darauf ausgerichtet, den Erfolg des Unternehmens langfristig zu steigern, sowie zu gezielten Zeiten den Abverkauf bestimmter Produkte per Direktmarketing zu steigern.
Buzz-Marketing ist Mund-Propaganda-Marketing, die z.B. ein Produkt schon vor dessen Einführung zum begehrten und viel erwarteten Must-Have aufbaut – oder ein bestehendes Produkt schnell und glaubwürdig umpositioniert. Es basiert auf der Wirkung traditioneller Mundpropaganda, also persönlicher Empfehlungen von Person zu Person, verknüpft mit einem echten Produkterlebnis. Konkret heisst das: Beim Buzz-Marketing (to buzz = Summen, Schwirren) sprechen ausgewählte Privatpersonen mit Ihren Freunden und Kollegen in einem natürlichen, ungezwungenen Kontext über das zu bewerbende Produkt – welches sie exklusiv (ggf. für einen begrenzten Zeitraum) kostenlos erhalten. Sie berichten dann darüber hinaus ihrem erweiterten Bekanntenkreis per Email, diskutieren es in Internet-Foren und Blogs und führen es gegebenenfalls im Rahmen einer Inszenierung sogar grösseren Gruppen vor. Sie versuchen allerdings nicht, wie bei traditionellen „Tupperware-Parties“ das Produkt zum eigenen Vorteil zu verkaufen, sondern treten als echte Fans auf, die ihre Mitmenschen einfach mit Begeisterung anstecken wollen. Interessant hierbei ist, dass durch die Auswahl der geeigneten Buzz Agenten schon eine Vor-Positionierung des Produktes stattfinden kann – durch die Bereitstellung eines neuen Autos an Trendsetter, die es vor Clubs und Strassencafes parken und dort darin gesehen werden, wird das Auto einen anderen Ruf erhalten als eines, in dem Rentner mit umhäkelter Klorolle gesichtet werden. Buzz-Agents werden demzufolge nach soziodemografischen und psychografischen Faktoren (z.B. Interessengebiete, Freundeskreis, Wohnort) ausgesucht. Sie erhalten Produktmuster und genaue Details für die Ansprache ihrer Zielpersonen. Die Agenten arbeiten unentgeltlich, berichten regelmäßig über ihre Erfahrungen und äußern ihre freie Meinung. Ein Buzz-Agent kann durch diese „selbst-selektierende Ansprache“ mit eigener Überzeugungskraft die Positionierung z. B. einer Produktneueinführung richtungweisend beeinflussen.
