Selbstdarsteller sind die aktiven Beeinflusser (Meinungsführer) ganz am Anfang einer Adopterkurve, deren hauptsächliche psychologische Motivation darin besteht, sich selbst als „Zuerst-Wisser“, „Zuerst-Besitzer“ oder „Trendsetter“ zu profilieren. Es handelt sich zum überwiegenden Teil um Neophile mit (selbst für diese Gruppe) überdurchschnittlichem Kommunikationsverhalten (durch z.B. sehr erfolgreiche Blogs, Jobs in den Medien, YouTube-Video-Serien etc.)
Als Seeding bezeichnet man das gezielte Säen/Platzieren einer relevanten Botschaft in relevanten Netzwerken. Dies können beim Online Viral Marketing z.B. Internetseiten, wie etwa Blogs, Foren oder Portale sein (z. B. www.lustigwitzig.de)oder aber Facebook oder Twitter Accounts, auf denen solche Inhalte diskutiert oder gesucht werden – oder beim Offline-Marketing bestimmte Kontexte, in denen sich zwanglose Gespräche ergeben (Nachbarschafts-Schwätzchen, Parties, Kaffeküche im Büro…). Ziel eines Seedings ist die Ansprache von Meinungsführer-Schichten (Selbstdarsteller und Nutzensucher), die Inhalte gerne in ihre sozialen Netzwerke weitertragen. Durch ein gezieltes, starkes Seeding wird die Grundlage für eine erfolgreiche virale Marketing Kampagne gelegt, um das Überschreiten der kritischen Masse zu erreichen, ab der sich eine virale Kampagne verselbständigt.
Eines der größten und wirkungsvollsten Seeding und Distributionsnetzwerke ist shareifyoulike.com
Sind die Massnahmen zur Marken- und/oder Produkt-Kommunikation am Ort des Verkaufs. Sie sollen dem Konsumenten vor Ort die Kaufentscheidung erleichtern und ihn eventuell implizit beeinflussen. POS-Aktionen können Handzettel, Displays, Regalhänger, Gewinnspiele und vieles mehr sein. Durch Online-Handel, eCommerce etc. verschwimmt diese Definition immer mehr, da eine eindeutige Zuordnung, was der POS überhaupt ist, oftmals nicht mehr gegeben ist.
(Peer = der Gleichrangige) Peer-to-Peer (P2P) und Rechner-Rechner-Verbindung sind synonyme Bezeichnungen für die Kommunikation „unter Gleichen“. Beim P2P werden häufig Dateien sowohl legale (private Fotos und Videos, Texte, selbstgemachte Musik) als auch illegale Dateien (intellektuell geschützte Werke von Filmstudios und Musikern) getauscht.
Nicht mit dem Internet verknüpfte, gezielte und gesteuerte Mund-Propaganda zur Vermarktung von Produkten und Dienstleistungen. Zum Offline-Viral-Marketing zählt zum Beispiel das sorgfältige Design und Seeding von (Marketing-)Gerüchten und urbanen Legenden (erfolgreiches Beispiel z.B. „Altoids“ [Pfefferminzbonbons]) sowie Buzz- und Teile des OpenSource-Marketing. Auch urbane Guerilla-Maßnahmen, die gezielt auf die Genese von Mundpropaganda einzahlen, werden z.T. zum Offline-Viral-Marketing gerechnet.
„Nutzensucher“ bezeichnet das Segment der Meinungsführer, das den höchsten Einfluss auf das Segment der frühen Adopter ausübt – und damit am relevantesten zur Genese von tatsächlichen Kaufempfehlungen ist. Nutzensucher haben zwar weniger (üblicherweise 5-15), dafür aber engere und „bessere“ Freunde als Selbstdarsteller und werden von diesen auch als tatsächliche Experten in ihrem Expertise-Gebiet wahrgenommen. Die meisten Nutzensucher rekrutieren sich aus dem Segment der frühen Adopter und setzen sich von den anderen Mitgliedern dieses Segments durch ihre erhöhte Sozialkommunikativität (Bloggen für den Freundeskreis, Organisieren von Zusammenkünften etc.) ab.
Als Mystizismus, auch „Wunderglaube“ oder „Aberglaube“, wird die Faszination mit zweifelhaften oder übernatürlichen Enthüllungen bezeichnet, die auf religiöser, unrealistischer und/oder irrationalen evolutionären Mustern beruht. Menschen sind durch evolutionär bedingte neurologische Verdrahtung von Mystizismen sowie deren Kontrast mit rationalen Erklärungen/Aufklärung fasziniert, selbst wenn sie sich bewusst dafür entschieden haben, Skeptiker zu sein. Hieraus erklärt sich die Popularität von obskuren Verschwörungstheorien, Gerüchten, urbanen Legenden sowie Religionen.
Trigger (Auslöser) sind die Bestandteile eines Mems, die beim Empfänger einer Botschaft gezielt Anreize auslösen, sie in das eigene Bewusstsein aufzunehmen und an möglichst viele Personen seines sozialen Umfeldes weiterzugeben.
Die Memetik ist eine Theorie von der Beschaffenheit und Wirkungsweise von sogenannten Memen als Trägern kultureller Entwicklung (analog zur Genetik). Die tatsächliche Existenz ist umstritten.
Das Wort Mem wurde (analog zum „Gen“ in der Biologie) bereits 1976 von dem Evolutionsbiologen und Skeptiker Richard Dawkins geprägt, um die kleinste „Einheit von Ideen“ zu umschreiben, aus denen unser Bewusstsein aufgebaut ist, und die von einer Person zur nächsten weitergegeben werden können. Dawkins sagte, „Examples of memes are tunes, catch-phrases, clothes fashions, ways of making pots or of building arches“. Später wurde das Konzept von Memen, welche nicht nur unser Bewusstsein steuern, sondern auch Kulturen prägen, von prominenten Wissenschaftlern wie Dennett, Boyd, Richerson und Cavalli-Sforza weiterentwickelt. 1999 schrieb Susan Blackmore eine umfassende Einleitung in das Feld der Memetik, die unter dem Titel „The Meme Machine“ erschien.
Aber was ist ein Mem denn nun eigentlich? Blackmores einfachste Definition stellt ein Mem als Informationseinheit dar, „…which is passed on by imitation“ – also eine Mode, eine Bauanleitung, ein Verhaltensmuster, das von einer Person zur nächsten weitergereicht wird und so weite Bevölkerungskreise infizieren kann. Meme sind für virales Marketing hauptsächlich interessant, weil man man durch Betrachtung der darwinistisch erfolgreichsten Meme sogenannte memetische Trigger ableiten kann – also Strategien, die es einer Idee ermöglichen, sich im Verdrängungswettbewerb erfolgreich gegen andere Ideen durchzusetzen und mehr und mehr relevant für Personen zu sein.