Die aktuelle Ausgabe der W&V weißt in dem Artikel „Pleiten Pech und Pannen in der Wundertüte Web“ darauf hin, wie wichtig die professionelle Betreuung einer viralen Kampagne ist. Den gesamten Artikel können Sie als PDF hier downloaden:
Der aktuellen Ray-Ban Frühjahrskampagne „Never Hide“ wird bei YouTube viral ‚geholfen‘. In dem amüsanten Viral, in User-Generated-Content-Optik, werfen sich zwei Sunnyboys gegenseitig Sonnenbrillen auf die Nase. In über 5900 Kommentaren zweifeln die User die Echtheit der unglaublichen Sonnenbrillen-Stunts an. Ein wenig googeln hilft die „Never Hide“ Autoscheiben-Botschaft am Ende des Clips mit der Kampagne in Verbindung zu bringen:
Mir persönlich ist der Clip mit seinen 1,37 etwas zu lang – ich hätte ihn in mehrere Teile aufgeteilt. Doch über 814.000 Viewer bei YouTube bestätigen, dass er trotzdem funktioniert.
Gefunden bei ideenverteiler.de
Chris Anderson (The Long Tail) stellt sich in einem aktuellen Artikel die Frage, was die Blogger, YouTuber und Second-Life-Bewohner eigentlich anspornt, sich so rege am User-Generated-Content zu beteiligen.
Seine Antwort lautet Spare Cycles, was soviel bedeutet wie überschüssige und ungenutzte Energie, die wir während unserer Arbeit oder sonstiger Pflichten nicht abbauen können.
Manch einer könnte hämen, Blogger seien nicht ausgelastet, aber ich finde den Ansatz abgesehen davon durchaus interessant.
Als Beispiel führt Anderson eine Stalkerin an, über die er im aktuellen Wired Magazine schreibt. Die Frau belästigte den Sänger der Rockgruppe Linkin Park. Als Mitarbeiterin einer militärischen Sicherheitseinrichtung hackte sie sich in das Mobiltelefon des Sängers und belästigte diesen mit Anrufen und Mitteilungen. Konfrontiert mit der Frage, warum sie das getan habe, entgegnete Sie, dass Sie mit ihrem Job nur für eine halbe Stunde pro Tag ausgelastet war. Für den Rest seien Spare Cycles verantwortlich.
Das Resultat dieser ungenutzten Energie, so Anderson, sei das, was sich in Blogs, MySpace-Accounts und YouTube-Content wiederspiegelt.
Wenn sie gebündelt und angezapft wird, sei sie mit nichts zu vergleichen. Anleitungen dazu, wie man sowas nutzbar macht, bleiben allerdings aus.
Wenn jemand von Euch eine Idee hat…immer her damit 😉
via dealicious
Es gibt Tage, wie diese, an denen wirklich alles schief läuft. Auch bei diesem kleinen Neonlicht der Showbranche in Vegas scheint dieser Tag ein Horrortag zu werden. Ihr Absatz bricht – ich möchte nur kurz anmerken und es ist mir bewusst, dass die Herren sich nicht darüber im Klaren sind, welche enormen emotionalen Gefühlsschwankungen solche Momente bei einer Frau auslösen, aber lassen Sie es mich Ihnen ganz simpel beschreiben: Man fällt tief, sehr tief. Wird das Chaos etwa noch durch einen Kaffeefleck auf der frisch gebügelten Bluse komplettiert, tja, dann denkt man, es kann gar nicht noch schlimmer werden, es sei denn, man fühlt sich gerade auch noch fett und hässlich.
In diesen Momenten, kann ein heißes Bad Leben retten – gefühlt zumindest. Der Luxspot hat dieses Gefühl getroffen, Santo hat’s hübsch gemacht und wie schon bei Dove alles ohne Supermodels. Aber ist die Story gut genug für Cannes?
Gefunden bei: adage.com
Ich werde am 8. Mai beim Community SUMMIT 2007 in Wiesbaden auf der Pre-Conference „Virales Marketing & World-of-Mouth-Werbung“ referieren.
Neben einer generellen Einführung in das Thema „Virales Marketing“ wird es den hier für den Blog angekündigten AEG-Case live geben – zusammen mit den Leuten von AEG präsentiert! Am zweiten Tag referiere ich „Kann es eine Community für Damenbinden geben? – Virales Marketing zum Bau künstlicher Communities“ (kein Scherz!). Überdies gibt es natürlich viele weiter interessante Darstellungen – nachlesen und anmelden kann man sich hier:
Um nun kurz aufzuklären, worum es bei dem Damenbinden-Vortrag geht:
Der Wunsch nach einer künstlichen Community für das eigene Produkt steht bei immer mehr Marketingverantwortlichen ganz oben im Pflichtenheft. Trotz Schlagzeilen über Web 2.0, Social Web und Blogosphäre fehlt jedoch ein detaillierter Einblick in die Möglichkeiten zum Bau einer solchen Community für Marken und Produkte. Während Foren über Tierhaltung, Krankheiten, Ökologie und TV-Serien blühen, scheint die Etablierung markengetriebener Sozialplattformen abseits von Fanboy-Marken (k-videogames.de) wie Apple oder Nintendo schwieriger: Wie bildet sich eine Community um Fleckenentferner, Toilettenpapier – oder ein diskursstoppendes Produkt wie Damenbinden? Welche viralen Strategien ermöglichen es tatsächlich, künstliche Communites zu bauen, um Themen, über die Konsumenten sich nicht intuitiv austauschen wollen?
So richtig klappt es nicht mit der Markenbekanntheit in Second Life. Das sagt zumindest die aktuelle Studie von CB News/Reperes. Sie bescheinigt den im SL aktiven Marken rundheraus Versagen eine so genannte ungestützte Erinnerung bei den Usern hervorzurufen. Auch wenn 66% der Befragten an einen positiven Einfluss durch Marken im SL glauben, können nur die wenigsten der 1085 Befragten aus dem Stehgreif Marken nennen, die ihnen aus dem zweiten Leben bekannt sind (spontaneous awareness). Erst wenn man Ihnen eine Liste mit Marken vorlegt, dämmert es wieder ein wenig (prompted awareness).
Das liegt sicherlich auch an der meist langweiligen Umsetzung der Second Life Unternehmenspräsenzen. Der bisher meist verbreitete Ansatz, ein Firmendomizil zu errichten und dieses mit Links zu den Unternehmenswebseiten und -shops zu versehen, ist für die User nicht interessant und schafft keinen echten Mehrwert. Solange dieser fehlt, muss man sich nicht wundern, wenn die User lieber am SL-Strand oder in der realen Fußgängerzone zu finden sind.
Die komplette Studie über Markenbekanntheit im Second Life findet Ihr hier.
Nachtrag: Ein interessantes Statement zu dem Thema findet ihr auch bei Patrick, der auf die Titelstory in der aktuellen W&V verweist.
Die traurige Bilanz des Virginia Tech Schüler-Massakers: 33 Tote. Manche Studien und viele Politiker geben Videospielen der Kategorie „brutal“ die Schuld Wie heiß das Spiel mit dem Feuer auch für die Werbung ist, beweist der sehr aufwändig produzierte und nie im US-Fernsehen ausgestrahlte Xbox-Spot aus dem Jahre 2005:
Eben dieser verbotene Spot wurde von Schülern in so genannten Flash-Mobs („Blitz-Überfall“) nachgeahmt – Gott sei dank unblutig. Auf Pausenhöfen in Ottawa, Kanada, in Florida und in Gdansk/Polen haben sich Schüler und Studenten organisiert um sich gegenseitig mit „Fingerpistolen“ abzuschießen. Von Pseudopatronen getroffen, ließen sich ganze Massen gleichzeitig fallen:
Florida „Bang“
Gdansk „Bang“
Das Vorbild: Xbox Spot 2005
War es im Endeffekt positiv für Microsoft, dass dieser Spot nicht wie geplant im US-TV lief?
Im Hinblick auf das Virginia Massaker bestimmt. Ganz klar ist uns auch, dass ein „verbotener“ Spot besonders viral ist. Und noch eins: Zeigt der Spot nicht das, was Jungs und auch Mädels im eigenen Hinterhof gespielt haben? Peng-Peng, Cowboys und Indianer – was auch immer, es war ohne Blut und Patronen, aber mit jeder Menge Fantasie. Die Nachahmung tut nichts anderes und dass ohne Schaden, zwar wurden die verantworlichen Studenten suspendiert, wohl aber nur für kurze Zeit.
Hat es Microsoft darauf angelegt, einen Spot zu produzieren, der verboten wird – zumindest im US-TV, um so gezielt Aufmerksamkeit zu erregen? Oder ist dieses Nachahmungs-Phänomen einfach nur Glück im Unglück?
Gefunden bei canada.com