Großartige Studie von Sean Mofitt von Agent Wildfire. The buzz report WOM survey gibt Aufschluss darüber, worauf man bei seinem WOM Marketing achten sollte und vor allem was man nicht tun sollte. Die 11 Todsünden sind:
- Sich nicht authentisch verhalten (70,7%)
- Keinen Dialog schaffen (51,2%)
- Sich mit einer falschen Identität präsentieren. Z.B. Fake Blogging (51,2%)
- Seine WOM Maßnahme nicht adäquat begleiten und betreuen (46,3%)
- Ohne Strategie arbeiten (43,9%)
- Keine Lnks setzen, um seine Geschäftsziele zu erreichen (26,8%)
- Keine Veränderung der Geschäftspraktik, die sich aus seinem WOM Marketing ableiten ließe (22%)
- Ohne Brand Message arbeiten (14,6%)
- Nicht aureichend risikobereit sein (9,8%)
- Nicht genügend Mittel bereit stellen (9,8%)
- WOM nicht über eine einzelne Maßnahme hinaus fortzuführen (7,3%)
Hier gibt es die vollständige Studie und die Möglichkeit sich daran zu beteiligen.
Über Produkte oder Dienstleistungen muss nicht zwangsweise gesprochen werden, um Word of Mouth zu erzeugen. Manchmal reicht schon sowas…
Was sieht man? Nur Piloten auf dem Foto. Ist eigentlich alles was man wissen muss, wenn man am Flughafen etwas essen möchte. Das gleiche gilt übrigens für LKWs an Autobahnraststätten 😉 …oder auch nicht!
Via Andy Sernovitz
Wie einige wahrscheinlich mitbekommen haben, hat die Firma Apple Computer Inc. am Dienstag Abend neue iPod Modelle veröffentlicht. Darunter auch den neue iPod Touch, der mit Ausnahme der Telefon-Funktion dem iPhone extrem ähnlich ist.
Links der neue iPod, rechts das iPhone
Neue Modelle – neue Preise. Und schwupps… hat Apple den Preis für das iPhone mal eben von heute auf morgen um schlappe 200 $ gesenkt. Unschön für Leute die sich jetzt erst letzte Woche so ein Teil gekauft haben, oder?! „Well, thats’s technology“, argumentierte Steve Jobs vorgestern dazu in einem Interview gegenüber der USA Today.
Manche mögen sagen, Recht hat er! So ist das eben. Manche halten das aber auch für eine Unverschämtheit, einem Produkt, das gerade mal seit 3 Monaten auf dem Markt ist, eine Preissenkung von 25% über 30% zu verpassen. Das sind natürlich vor allem die Käufer dieser Gadgets.
Wie wir hieraus, oder hieraus wissen, ist es in Zeiten des Web 2.0 für Unternehmen nicht ratsam, so mit seinen Kunden umzugehen, sonst schlägt Mundpropaganda in die falsche Richtung aus. Daraus scheint auch Steve gelernt zu haben. Heute morgen berichtet Mayo über einen offenen Brief von Steve Jobs, in dem er allen iPhone Käufern, die das Phone „zu früh“ gekauft haben eine Erstattung über 100 $ einräumt.
Apple hat dazu gelernt und verwandelt ein vermeindlichen Fehler in erstklassige Mundpropaganda. Ob daraus gelernt wurde oder von Anfang an geplant, bleibt dahingestellt…
Via fscklog und Mac-Essentials
Update: Manchem wäre allerdings ein T-Shirt oder ein SDK lieber gewesen 🙂
Vor kurzem haben die Web-Monitoring Spezialisten von ethorithy wieder eine interessante Studie veröffentlich, die die Automobil-Trends im Social Web analysiert. In der Studie haben die Marktforscher Meinungsforscher nach eigener Auskunft die wichtigsten Themen, aufkommende Trends und Kundenbedürfnisse identifiziert, die aktuell in Foren und Blogs diskutiert werden. Laut Ergebnis sind die wichtigsten Themen in Blogs alternative Antriebe. Mehr als 20 % der Gespräche handeln darüber!
Eine Erkenntnis, die die Firma Tesla Motors schon seit längerem erkannt hat. Die kalifornische Autoschmiede fertigt seit einiger Zeit Elektrofahrzeuge der anderen Art. Für Tesla sollen Elektrofahrzeuge in erster Linie Spaß bringen. Und das tun sie wohl auch, wenn man den Zahlen glauben darf:
– Höchstgeschwindigkeit über 200 km/h
– Von 0 auf 100 km/h ca. 4 sek
– Über 320 km Reichweite
– Elektromotor mit umgerechneten 250 PS
Tesla betreibt ein Corporate Blog, dass von dem CEO, dem Leiter Strategie, als auch von Ingenieuren betrieben wird und das den Dialog sehr ernst nimmt. Jeder Blogpost ist überfüllt von Kommentaren und Trackbacks.
Die Fahrzeuge wurden bis zum heutigen Tag zwar noch kein einziges Mal ausgeliefert, aber es existieren bereits gut 500 Reservierungen. Bei einem Fahrzeugpreis von gut 100.000 $ sicherlich kein Produkt für jedermann, aber ein Produkt, dass so ziemlich jeden interessiert und Mundpropaganda anregt. Im Zuge der globalen Erwärmung und CO2 Emission, kommt das Fahrzeug gerade zur rechten Zeit. Der Tesla hat quasi keine Betriebskosten. In Kalifornien soll die passende Solaranlage gleich dazu geliefert werden und Verschleißteile wie Kerzen, Luft-, Benzin- und Ölfilter, Keil- und Zahnriemen entfallen vollständig.
Sinnvolle Innovationen schaffen Mundpropaganda. Vor allem, wenn man alt hergebrachte Gerüchte aus Kraft setzt („Elektroautos machen keinen Spaß!“). Die Enthusiasten des Tesla Roadsters kommen hier von hier aus den Lagern, die früher nichts gemeinsam hatten: Umweltschützer und Rennwagenfreunde, die sich Dank des Tesla jetzt in harmonischer Koexistenz erdulden 😉
Der Tesla in Action:
Wie Martin Oetting in seinem Blog-Eintrag(gefunden bei Ethority) beschreibt, hat das Magazin Inc.com eine Befragung der 500 schnellstwachsenden US-Unternehmen durchgeführt. Besonders interessant: Es wurde unter anderem untersucht, mit welchen Werbeformen die Verantwortlichen den Wachstumserfolg realisiert haben.
Das Ergebnis spricht eine deutliche Sprache: Word-of-Mouth und Viral Marketing waren bei den Wachstums-Primussen mit 82% die am stärksten verwendeten Maßnahmen – weit vor E-Mail-Marketing (58%) und Suchmaschinen-Marketing (51%). Klassische Werbeformen wie TV- oder Aussenwerbung waren bei lediglich 9% respektive 6% der Wachstums-Giganten populär.
Bedeutet dies nun, dass Virals und Buzz ein Unternehmen im Konkurrenzkampf automatisch nach vorne katapultieren? Und TV und Aussenwerbung die Kennzeichen eines klassischen Verlierers sind? Natürlich nicht… unbedingt.
Will man statistisch korrekt bleiben, muss man ins Kalkül ziehen, dass Korrelation nicht notwendigerweise Kausalität bedeutet. Hintergrund-Variablen und Probleme mit der Stichprobenauswahl erschweren die Beurteilung erheblich – so wäre es natürlich möglich, dass die meisten der schnell wachsenden Unternehmen noch in der Start-Phase sind und sich demzufolge noch gar keine großen TV-Kampagnen leisten können. Oder dass sie sich in ungesättigten Märkten bewegen, wo Virals überproportional effektiv sind.
Selbst wenn man all diese Effekte einrechnet, bleibt trotzdem eine Tatsache bestehen: Die Nutzung von Word-of-Mouth und Viral Marketing ist bei den erfolgreichen Unternehmen der Stichprobe weiter verbreitet als bei vergleichbaren, weniger erfolgreichen Unternehmen. Eine überproportional hohe Auswirkung viraler Werbung auf das Unternehmenswachstum kann also tatsächlich unterstellt werden, wenn wir die Größe des Effekts auch nicht quantifizieren können.
Nun bleibt noch eine Frage: Wie sieht das Ganze in Deutschland aus?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Timelag von 12 bis 18 Monaten zwischen den USA und Deutschland besteht, was die Offenheit der Entscheider für neue Trends in der Kommunikation betrifft. Was vor einem Jahr in den USA schon auf dem Weg zum Mainstream war, wird hier gerade erst langsam populär… von einigen Ausnahmen wie z.B. Social Software (z.B. Sevenload) einmal abgesehen.
Ich gehe davon aus, dass man in Deutschland Ergebnisse wie die Inc.com-Umfrage mit dem entsprechenden Verzug zum ersten Quartal 2007 zur Kenntnis nimmt. Auch die ersten Unternehmen, die als Pioniere auf Viral Marketing gesetzt haben, werden im nächsten Jahr mit Wachstums-Erfolg belohnt werden – einen entsprechenden Case werde ich demnächst hier vorstellen. Sollte der Trend „VM → Geschäftserfolg“ tatsächlich statistisch valide sein, wird er demnächst wohl auch von deutschen Marketern auf breiter Front bestätigt werden.
gepostet von »
Kapitän am 13.10.2006