Viral Marketing ist keine Lehre, sondern nur die Konsequenz aus guter Kommunikation. Wir glauben, dass die Ära der Unterbrecher vorbei ist und wir Medien und Kommunikationswege brauchen,
die Menschen wirklich sehen, hören und erfahren wollen. Dieses Blog erzählt Geschichten über solche Kommunikation und ein wenig über uns. DSG.
Was ist das denn? Kumuliert sogar über 60.000.000 Views! The evolution of dance ist das meist gesehen Video auf YouTube. Neben den atemberaubenden Viewerzahlen wurden noch 630.000 Kommentare abgegeben und 1,6 Mio Bewertungen abgegeben.
Auch wenn es sich nicht um einen kommerziellen Inhalt handelt, abgesehen davon dass sich der Komiker hier selbst vermarktet, ist es virales Marketing , bzw. viraler Content in Bestform.
Wieso ist das Ding so erfolgreich? Ausschließlich mit Hilfe von gutem Content mit dem sich jeder zwischen 12 und 42 Jahren identifizieren kann, weil er oder sie das Dargestellte irgendwann schon selbst miterlebt hat und sich vermutlich nur ungern daran erinnert oder mit Fremdscham übersäht an einen alten Bekannten denken muss. Nostalgie pur. Da stören auch die Anfangs lang erscheinden 6 Minuten nicht.
56.626.194 Views via Mundpopaganda:
Was auch noch erwähnenswert ist, habe ich bei Robert gelesen: Die 60.000.000 machen gerade mal 0,5% des Gesamtaufkommens von YouTube aus. Da wird einem erstmal das Ausmaß der Plattform deutlich und der Long Tail lässt grüßen 🙂
Auch wenn ich es mittlerweile bei allen lese (JvM/Bewegungsmelder, Werbeblogger, Fischmarkt, off the record, usw.), kann mir keiner sagen, wer der Viralmann ist. Der Kerl, der dieses absolut genial synchronisierte Video hochgeladen hat. Unbedingt sehenswert! Bleibt nur noch die Frage, wann die sächsischen Rebellen zurückschlagen 😉
Eine sehr interessante Studie hat die Agentur Youngcom! aus München veröffentlicht. Darin wurden die Meinungen, Einstellungen und Verhaltensweisen von deutschen Jugendlichen zu Themen wie Medien, Konsum, Marken und Werbung untersucht.
Besonders interessant ist, dass über 80% der über 1100 efragten Jugendlichen bei TV Werbeblöcken oft oder immer wegzappen:
Das liegt vor allem daran, dass sich Jugendliche von den Klassik Clips im TV schlicht nicht unterhalten fühlen und sich mehr auf das Internet verlagern. Unterhaltung, Witz und Ehrlichkeit sind für jungen Konsumenten am relevantesten:
Spätestens wenn wegen nerviger Werbung der Kauf verweigert wird, gehen bei Unternehmen meistens die Alarmglocken los. Immerhin 42% verweigern deshalb den Kauf des beworbenen Produktes.
Hier setzt gutes VM an: Viral-Marketing als BTL-Maßnahme bedient sich eines unverbrauchten Zugangs zum Konumsenten, wobei der Werbecharakter nicht offensichtlich transportiert wird, sondern auf unterhaltsame Weise rüber gebracht wird. Der zunehmenden Ablehung klassischer Kommunikation wird entgegengewirkt, da es nicht die typischen Merkmale einer Werbebotschaft besitzt, sondern die zu kommunizierenden Inhalte vielmehr selbständig in den sozialen Netzwerken der Verbraucher als Empfehlung weiterträgt.
Der Geschäftsführer von Youngcom! – Alexander Homeyer – stellt ebenfalls fest, dass der größte Fehler den Unternehmen machen ist, Jugendliche zu wenig differenziert anzusprechen. Der Trend geht weg von der klassischen Werbung. Unternehmer und Industrie müssen ihre Werbemaßnahmen an die Lebenswelten der Heranwachsenden anpassen. Ein Inhaltsverzeichnis der Studie, die leider nur käuflich zu erwerben ist, findet Ihr hier
Vor kurzem haben die Web-Monitoring Spezialisten von ethorithy wieder eine interessante Studie veröffentlich, die die Automobil-Trends im Social Web analysiert. In der Studie haben die Marktforscher Meinungsforscher nach eigener Auskunft die wichtigsten Themen, aufkommende Trends und Kundenbedürfnisse identifiziert, die aktuell in Foren und Blogs diskutiert werden. Laut Ergebnis sind die wichtigsten Themen in Blogs alternative Antriebe. Mehr als 20 % der Gespräche handeln darüber!
Eine Erkenntnis, die die Firma Tesla Motors schon seit längerem erkannt hat. Die kalifornische Autoschmiede fertigt seit einiger Zeit Elektrofahrzeuge der anderen Art. Für Tesla sollen Elektrofahrzeuge in erster Linie Spaß bringen. Und das tun sie wohl auch, wenn man den Zahlen glauben darf:
– Höchstgeschwindigkeit über 200 km/h
– Von 0 auf 100 km/h ca. 4 sek
– Über 320 km Reichweite
– Elektromotor mit umgerechneten 250 PS
Tesla betreibt ein Corporate Blog, dass von dem CEO, dem Leiter Strategie, als auch von Ingenieuren betrieben wird und das den Dialog sehr ernst nimmt. Jeder Blogpost ist überfüllt von Kommentaren und Trackbacks.
Die Fahrzeuge wurden bis zum heutigen Tag zwar noch kein einziges Mal ausgeliefert, aber es existieren bereits gut 500 Reservierungen. Bei einem Fahrzeugpreis von gut 100.000 $ sicherlich kein Produkt für jedermann, aber ein Produkt, dass so ziemlich jeden interessiert und Mundpropaganda anregt. Im Zuge der globalen Erwärmung und CO2 Emission, kommt das Fahrzeug gerade zur rechten Zeit. Der Tesla hat quasi keine Betriebskosten. In Kalifornien soll die passende Solaranlage gleich dazu geliefert werden und Verschleißteile wie Kerzen, Luft-, Benzin- und Ölfilter, Keil- und Zahnriemen entfallen vollständig.
Sinnvolle Innovationen schaffen Mundpropaganda. Vor allem, wenn man alt hergebrachte Gerüchte aus Kraft setzt („Elektroautos machen keinen Spaß!“). Die Enthusiasten des Tesla Roadsters kommen hier von hier aus den Lagern, die früher nichts gemeinsam hatten: Umweltschützer und Rennwagenfreunde, die sich Dank des Tesla jetzt in harmonischer Koexistenz erdulden 😉
Die deutsche Social Shopping Community yieeha launcht erfrischende Produktvideos mit viralem Charakter. Einmal die Woche stellen die yieeha Gründer zusammen mit Usern der Plattform ein ausgewähltes Produkt in einem Videoclip vor. Das Ganze läuft unter dem Namen „Killer der Woche“ und überzeugt durch die authentische Machart. Yieeha vertreibt die Produkte nicht selber, sondern bietet einen Vektor für Online Shops, Produkte per Video vorzustellen. Eine spannende Idee, schenkt man einer unabhängigen Plattform doch generell mehr Vertrauen als dem Hersteller. Es gibt sicherlich hier und da ein paar Schräubchen an denen man drehen kann, um die Viralität zu steigern. Zum Beispiel sind die Videos noch zu lang.
Die Viralität eines Produktes auf so einfache Art und Weise zu nutzen, ist nicht nur spannend, sondern lässt auch erahnen, wie Social Shopping Trends in Zukunft den E-Commerce beeinflussen könnten. Virales Marketing wird dabei unserer Meinung nach eine zentrale Rolle spielen.
Der aktuelle „Killer der Woche“ ist der Power Shock Extreme, den man von Personen mit Herzkathetern, sowie Epilepsie oder ähnlichen Krankheiten tunlichst fern halten sollte…
Wenn Konrad Lischka von SpON über virales Marketing schreibt, ist es meistens erfolgreich. Denn dann hat sich eine Kampagne erfolgreich über Mundpropaganda in die Massenmedien manövriert. In Amerika schon sehr bekannt ist das virale Marketing von Blendtec. Der Hersteller von Küchenmixern (schon wieder ein Küchengerät) präsentiert seine Produkte in Videoclips auf Youtube.
Um die kraftvollen Geräte in Szene zu setzen, werden jedoch keine Obst oder Gemüse Shakes fabriziert. Stattdessen werden in den Clips vom Geschäftsführer höchstpersönlich iPods, Spielzeugautos, Cola-Dosen und neuerdings auch Apples iPhone regelrecht pulverisiert.
Das Besondere an dieser Kampagne ist nicht nur die Machart der Clips und der besonders trockene Humor, sondern – wie auch Björn festgestellt hat – dass das Produkt im Mittelpunkt steht und die Leute, die über den Viral sprechen auch automatisch über das Produkt sprechen. In Amerika sind die Virals mittlerweile so erfolgreich, dass der Slogan „Will it blend“ zu einem feststehenden Ausdruck geworden ist, den die Firma für Fans auf T-Shirts vermarktet.
Thomas Kilian fragt Passanten in der Fußgängerzone was Sie unter Viral und Guerilla Marketing verstehen. So wie es aussieht besteht noch viel Aufklärungsbedarf. Zumindest in Ostwestfalen 😉
„Die meisten Firmen scheitern dabei, das Web bestmöglich zu nutzen“, das sagt Mark Howe (Managing Director von Google UK).
Eines seiner Beispiele: Coca-Cola. Als die ersten Videos von Coke-Mentos Experimenten auf YouTube auftauchten, distanzierte sich Coca-Cola klar davon. Mentos hingegen erkannte das kommunikative Potential und veröffentlichte die besten Videos auf ihrer Website. Erst als Mentos dem Wall Street Journal erzählte, dass die YouTube Videos ein Umsatz Plus von 10 Mio $ zur Folge hatten, erfuhr auch Coca-Cola eine Sinneswandlung und sponserte ein ähnliches Projekt namens Experiment 214. Auf diese Weise pushten beide Unternehmen ihre Produkte mit Hilfe von Online Viral Marketing.
Howe ist der Meinung, dass Viral Marketing eine interessante Möglichkeit ist seine Marke zu stärken. Find ich auch 😉
Noch mehr gute Beispiele und den vollständigen Artikel findet ihr auf itweek.
Ich werde am 8. Mai beim Community SUMMIT 2007 in Wiesbaden auf der Pre-Conference „Virales Marketing & World-of-Mouth-Werbung“ referieren.
Neben einer generellen Einführung in das Thema „Virales Marketing“ wird es den hier für den Blog angekündigten AEG-Case live geben – zusammen mit den Leuten von AEG präsentiert! Am zweiten Tag referiere ich „Kann es eine Community für Damenbinden geben? – Virales Marketing zum Bau künstlicher Communities“ (kein Scherz!). Überdies gibt es natürlich viele weiter interessante Darstellungen – nachlesen und anmelden kann man sich hier:
Um nun kurz aufzuklären, worum es bei dem Damenbinden-Vortrag geht:
Der Wunsch nach einer künstlichen Community für das eigene Produkt steht bei immer mehr Marketingverantwortlichen ganz oben im Pflichtenheft. Trotz Schlagzeilen über Web 2.0, Social Web und Blogosphäre fehlt jedoch ein detaillierter Einblick in die Möglichkeiten zum Bau einer solchen Community für Marken und Produkte. Während Foren über Tierhaltung, Krankheiten, Ökologie und TV-Serien blühen, scheint die Etablierung markengetriebener Sozialplattformen abseits von Fanboy-Marken (k-videogames.de) wie Apple oder Nintendo schwieriger: Wie bildet sich eine Community um Fleckenentferner, Toilettenpapier – oder ein diskursstoppendes Produkt wie Damenbinden? Welche viralen Strategien ermöglichen es tatsächlich, künstliche Communites zu bauen, um Themen, über die Konsumenten sich nicht intuitiv austauschen wollen?